Nr. 86 / 2005
"Kunststudierende bringen ihr Wissen und ihre Fähigkeiten ein" heißt die neue Ausstellung im T-Punkt Business der Deutschen Telekom an der Hannoverschen Straße 6-8. Noch bis zum 2. Mai zeigen die beiden Kunststudierenden der Universität Osnabrück, Tina Guski und Eike Wacker, Ergebnisse eines Projekts, das sie mit Patienten der Kunsttherapie im Niedersächsischen Landeskrankenhaus Osnabrück (NLKH) durchgeführt haben. Die Ausstellung ist während der bekannten Öffnungszeiten zu sehen.
Auf zwei Etagen sind lebensgroße farbig gestaltete Schattenumrisse von Menschen auf Papier und Holz, Farbfotos von kreativen Aktionen und eine umfangreiche Informationsmappe zu finden. Dadurch entsteht ein anschaulicher Einblick in die Arbeitsweise und den Entstehungsprozess dieser Arbeit. Eike Wacker: "Wir möchten die Entstehung dieser Kunstwerke von Studenten und Patienten im öffentlichen Raum anhand unterschiedlicher Materialien - Fotos, Entwürfen auf Papier, Holzfiguren und Klebefolien - präsentieren. Der Betrachter soll nachvollziehen können, welchen Weg wir zusammen gegangen sind, um ein solches Projekt auf die Beine zu stellen."
Die Idee war es, mit den teilnehmenden Patienten auf eine kreative Art und Weise ein eigenes "Körperbild" zu entwerfen, um damit ihre Wahrnehmung zu schulen und auch für eigene Bedürfnisse zu sensibilisieren. Jeder Patient musste zunächst eine Position bzw. Stellung suchen, durch die er sich darstellen wollte. Mit Hilfe eines Diaprojektors konnten die so gewählten Stellungen an der Wand auf Papier gezeichnet werden. Die Teilnehmer sollten im Anschluss ihre Figuren mit Acrylfarbe so gestalten, wie es der Person oder auch der Stimmung entsprach. Bevor die Studierenden mit den Patienten zu arbeiten begannen, mussten sie sich mit dem Thema "Selbstbild" kreativ auseinander setzen. Dies geschah im Vorfeld in einem Seminar zum Thema "Kunsttherapie in der Psychiatrie" im Bereich Fachdidaktik.
Die Möglichkeit, dass Studierende des Fachbereichs Kunst/Kunstpädagogik in der Kunsttherapie des NLKH ein Praktikum absolvieren und sich in Form von Projekten engagieren können, gehört zum festen Angebot ihres Studiums. Die Leiterin der Kunsttherapie, Katja Watermann, die parallel das Fach Kunsttherapie im Fachgebiet Kunst/Kunstpädagogik an der Universität Osnabrück lehrt: "Die Studierenden können gleichzeitig Theorie und Praxis erlernen und erfahren. So erhalten sie während des Studiums die Möglichkeit, ihre theoretischen Kenntnisse praktisch zu überprüfen, und sich auf den kunstpädagogischen Beruf vorzubereiten."
Die Studierenden entwickeln in den Seminaren eigene Ideen für Projekte in der Kunsttherapie des NLKH. Unter Anleitung erarbeiten sie Methoden und Konzepte, wie sie diese Projekte mit den unterschiedlichen Zielgruppen umsetzen können. Durch die Verknüpfung von Theorie und Praxis erhalten sie die Möglichkeit, ihre individuelle Methodik zu finden, ihr Wissen und ihre Ideen effektiv und sinnvoll zu vermitteln.
Quelle: https://www.uni-osnabrueck.de/presse_oeffentlichkeit/presseportal/archiv_pressemeldungen/archiv_2001_bis_2005/monatsarchiv_2001_bis_2005/pressemeldung/artikel/kunsttherapie-in-der-psychiatriekunsttherapie-in-der-psychiatrie-osnabruecker-kunststudentinnen-ste.html